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AutorenbildHilda Steinkamp

Die 16. Caputher KunstTour in vollem Gang

Ateliers, Höfe und Gärten öffnen an 2 Wochenenden an 16 lokalen Stationen

Everett Duarte mit seinen Geparden in geschwinder Bewegung - Ausstellung im Gemeindehaus der Ev. Kirche Caputh

Mosaik-Figur von Marcel Krüßmann im Garten von Siegrid Müller-Holtz, Atelier ProArte

Das letzte Augustwochenende 2023 meint es gut mit Kunst und Künstlern und Kunstliebhabern am Flussufer, im Schloss, in Höfen und Gärten der Caputher Kunstszene. Sonne pur am Samstag nach erfrischenden Regengüssen am frühen Morgen. Bewegte Wolkenlandschaften - nicht von Menschenhand - wetteifern am Sonntag mit Kunstwelten.

Dass die Kunsttour 2023 ein Fest der Sinne und der kommunikativen Begegnungen zwischen Ausstellern und Besuchern werden möge - dies war am

Kerstin Hoppe mit Veranstalterin Christina Faix (re) vom KulturForum Schwielowsee e.V.

Vorabend der Kunsttour noch ein Herzenswunsch von Bürgermeisterin Kerstin Hoppe, als sie "Wunderbare mit Kunst gefüllte Tage" ankündigte und schon wusste: "Alle Künstler freuen sich auf anregende Gespräche mit den Besuchern, die die Kunsttour auf diese Weise als offenes Miteinander erleben dürfen."


Und genauso sollte es kommen! Ich sehe und erlebe selbst Künstler, die uns freimütig Einblick geben in ihr Schaffen und zugleich die Freiheit lassen, unsere eigenen Wege durch die Vielfalt der Formen und Bedeutungen in der Caputher Kunst zu finden. Ich streife durch Caputh, den Flyer in der Hand (s.u.), und finde meine ganz eigene spontane Route. Mein Navigationsziel ist dabei weniger die Ziffernfolge der 16 Stationen auf der Kunsttour als die Vielfalt der Künstler und ihrer künstlerischen Handschriften. Die Ziffern in Klammern beziehen sich im Folgenden auf die Stationen im Flyer (s.u.).


Verlockende Vielfalt der Farben und Formen,

der Themen und Techniken, der Musen und Materialien

Materialcollage mit alten Schieferplatten
"Fundstücke sind meine Leidenschaft!"

Siegrid Müller-Holtz im Atelier Pro Arte (10) verwertet für ihre Collagen Materialien, die andere längst in die Mülltrennung gegeben hätten.

Alte Bücher etwa rettet sie vor der Makulatur und gestaltet aus ihnen formschöne Buchskulpturen.

Mit besonderem Eifer erklärt sie mir und anderen neugierigen Besuchern, wie sie mit Schieferplatten von den Dächern alter Bauernhäuser nach der Wende "Traumbilder" geschaffen hat: "Die Schieferplatten erzählen über die Zeit." Nach Siegrids kreativem Upcycling-Prozess "sind das jetzt Türen. Du kannst nicht wissen, was dahinter passiert, da ist nur eine ganz kleine Luke drin."

Wer der Künstlerin in ihrem unterhaltsamen O-Ton weiter zuhören möchte, der folge diesem Link zu meinem Video von unserem Gespräch: https://studio.youtube.com/video/nknRBDFwK44/edit.

Kreative Umwandlung von Scherben aus Glas, Keramik und Stein zu Mosaikskulpturen - das ist Marcel Krüßmanns Beitrag zur Vielfalt der Kunst in Schwielowsee. Aus seiner Fercher Waldgalerie stellt er als Gast im Garten des Ateliers Pro Arte seine Mosaikkunst aus. Ein Höhepunkt am 2. Wochenende der Kunsttour am 2./3. September wird seine Lichtershow auf dem eigenen Galeriegelände in Ferch sein: "Der Wald leuchtet!" Wer schon einmal einen Eindruck gewinnen möchte, schaue gern in meinem Blog nach: https://www.schwielowschwatz.de/post/kunst-im-wald-im-tageslicht-und-abendglanz


"Ich liebe meinen Beruf. Ist jetzt kein Hobby oder so!"

In der Keramikwerkstatt (11) empfangen mich der Caputher Matthias Panser (re) und sein Freund Detlef David aus Gottsdorf / Fleming, zwei kundige Kenner am Brennofen und Berater am Verkaufsstand.

"Ich bin Keramiker", bekennt Matthias Panser, "nicht speziell für Schwielowsee. Für mich selbst. Ich geh' auf Märkte und verkauf' dort. Da stehen schon mal so rund 80 Kollegen um mich herum." Und sein Alleinstellungsmerkmal unter seinen Berufsrivalen? "Schon der Holzbrand", ist sich Keramiker Panser sicher.

Und darin kennt sich auch Freund Detlef bestens aus.

Er führt mich zum Brennofen und erklärt in unnachahmlich sachlich-launiger Weise den Produktionsprozess. "Eines der ältesten Verfahren, die die Keramik kennt: der sogenannte Salz- und Holzbrandofen. Der wird bis auf 1300 Grad hochgeheizt. Das ist 'ne Feuerung mit überschlagender Flamme."



"Je nachdem, wie die Flamme läuft, schlägt sich auf der Keramik nieder, was sie so mitbringt aus dem Ofen: Asche und ihre chemischen Substanzen. Oder man kann auch Kobalt reinwerfen, alles gibt eine schöne Färbung. Deswegen hat man früher auch mal gesagt, man hat 'ne Schürze auf der Keramik." Und der CO2-Ausstoß? "Darüber sprechen wir jetzt mal lieber nicht." Video-Stopp. Alles noch im Rahmen der Umweltverträglichkeit? Man braucht natürlich Unmengen an Holz. Und Holzscheite müssen es sein, kleine, die jede Minute nachgelegt werden, wegen der gleichmäßigen Feuerung. "Über Stunden geht das, die ganze Nacht durch. Der Töpfer muss am Ofen bleiben." Und fügt lachend und wie aus fröhlicher Erinnerung hinzu: "Keine Wunder, dass man da schon mal zur Flasche greift am Brennofen." Und schließlich: "Keramik produziert schöne Dinge, fordert einen aber auch als Mensch. Wie in einer Beziehung: Man muss Präsenz haben", sinniert er, "sonst geht's schief."


"Wie gesagt", wirft Detlef David noch werbend ein, "die Holzbrandgeschichte ist die einzige Geschichte, die die europäische Keramik der Weltkeramik geschenkt hat." Und die Keramik aus oxydierendem Brand verkauft sich gut in Matthias Pansers Schuppen. Vogeltränken, Gartenstelen und Petroleumlampen sind der Renner an diesem ersten Kunsttour-Wochenende.


"Fragmente in einer für mich anspruchsvollen Komposition"

- so definiert Horst Uhlemann als Gast im Heimathaus (06) seinen Beitrag zur Caputher Kunstszene. "Und: meine Vielfalt an Techniken - Radierungen, Tuschearbeiten, Aquarelle und Mischtechniken." Als Potsdamer greift er in einem Bild mit dem "zwiespältigen Titel 'Ohne Sorge'" die - wie er sagt - schillernde Figur des Alten Fritz auf. Aber auch Caputher Szenen sind ihm nach zweijähriger intensiven Beschäftigung mit dem Künstlerdorf an der Havel und als Leiter des Caputher Mal- und Zeichenzirkels ebenso vertraut und malerisch wertvoll. Zuweilen seien ihm Farb- und Bildkomposition ästhetisch wichtiger als das Sujet, bekennt der Maler, der seinen Ausstellungsradius bis zur Biennale in Venedig ausgeweitet hat.


"Man erkennt mich nicht an meinen Werken,

weil ich so lange eine Technik mache, bis es reicht." In ihrem Atelier "FaRbgestaltung" (07) mit erweitertem Ausstellungsraum in Hof und Garten präsentiert Christine Lindemann ihre breite Palette an künstlerischen Gebilden.


Bilder in Sprühtechnik

Eine ihrer neuesten Techniken hat die Malerin von jungen Spraydosen-Artisten übernommen - und gibt dieser ihre eigene Handschrift. Treu geblieben ist sie der Enkaustik-Malerei, für die sie immer wieder junge wie erwachsene Kreative gewinnen kann - in Workshops wie in spontanen Hof-Experimenten auf der Kunsttour. Blicken Sie in Atelier, Hof und Garten der Künstlerin über den Pfeil > am rechten Bildrand:

"Was mich fasziniert, hängt immer mit der Lichtstimmung zusammen",

"... und die ist nach 'ner Stunde spätestens weg und die Schatten rasen durchs Bild." Mehr artistischer Propeller als Stoßseufzer des Caputher Malers Thomas Freundner, der seit Ende Juni mit seiner Ausstellung "Licht fangen" die Schlossgalerie Haape (05) füllt.


"Wolken kommen, die Sonne kommt raus oder sie verschwindet, alles ist anders, man muss arbeiten, als wär' man auf der Flucht. Ob Aquarell oder Öl, ob du groß malst oder klein, du musst schnell sein."


Es geht zum Probesehen in den Galerieraum. Sujet Raps. Ein weites Feld - für den Anbau wie für die Anschauung. Einer unverbildeten und geneigten Blogger-Besucherin.

"Komm mal her", ruft mich Thomas auf Distanz zum Bild zurück, "und guck mal, jetzt merkst du, dass das so gräulich flimmert im Schatten, ja?" "Ehm, ja."

"Jetzt geh mal näher ran. Ran, ran, ran. Guck mal hier: mit Lila hab ich das gemacht. Und weil das die Komplementärfarbe zu Gelb ist, fängt das an zu flimmern.

So hast du einen Schatten der Dämmerung erzielt. Und das kann nur die Malerei, nicht die Fotografie."










Wer kennt das nicht: das leuchtende Gelb des Rapsfeldes, das stumpfe Grau des Schattenbereichs?! Monochrome Wahrnehmungen. Mit dem Auge des Malers dringt Mehrfarbigkeit in die Sinne, Flimmerndes, wie Thomas Freundner sagt, ein Hauch von Zauber. Tiefe. Die vertraute eintönige Welt mit anderen Augen sehen? Wollen? Dann auf zum Sehenlernen mit dem Maler in der Schlossgalerie!

Melanie Haape

Dort entdeckt man auch afrikanische Landschaften und Lichtspiele von Malerin und Galeristin Melanie Haape

Violeta und Wilfried Vollmer

sowie Unikat-Schmuck und Skulpturen von Violeta Vollmer, deren gigantisches Kranich-Bild in die Gemeinschaftsausstellung im Schloss Caputh (01) gezogen ist.


Mit dem Pfeil > rechts geht's durch die Vielfalt in der Schlossgalerie Haape:



"Welches Jahr hat dich geprägt? Erzähle."

In Barbara Taubers "Manuskriptur" (04) sind biografische Erzählungen von Ukrainerinnen und Ukrainern beherbergt, die auf ihrer Flucht nach Deutschland Unterkunft in Caputh und Umgebung sowie Deutschunterricht in Barbaras Integrationskursen in Potsdam gefunden haben. Ihre Geschichten auf langen Schriftrollen laden Besucher auf der Kunsttour zum Innehalten, Lesen und Nachsinnen ein:


Ein künstlerisches Talent in Barbaras Sprachkursen aus der Ukraine nutzt die Freiheit im sicheren neuen Lebensraum zu kreativen Kompositionen. Anastasiia Iziumova gewinnt Kraft aus ihrem Kunstschaffen, eine junge und inzwischen auch wieder frohe Frau mit dem Kopf voller gestalterischer Ideen. In ihren Bildern geht es u.a. immer wieder um Menschen, die aus ihrer Komfortzone herauskommen (müssen), sich zwangsweise neu orientieren und lernen wollen, mit Wandel und Veränderung umzugehen:

"Der Ursprung ist immer der Ort",

sagt mit Überzeugung Dagmar Chrobok-Dohmann (12) über ihr Schaffen als Architektin. Sie lebt und wirkt auf ihrem Grundstück mit neu gestaltetem Wohn- und Architekturhaus in räumlicher Trennung und zugleich naher Verbindung, mit freien Rundumblicken von Drinnen nach Draußen, auch auf die Schwielowseestraße mit ihrem maßvoll getakteten Verkehr von Menschen und Maschinen. "Mich interessiert das Draußen, das gibt mir Inspiration", so umreißt die Architektin ihren Schaffensprozess. "Bei jedem Architekturprojekt ist der Ursprung immer der Ort. Ich schau mir immer das Umfeld an, auch Pflanzen und Bäume."


In ihrer Fotoausstellung sind Körper im Raum zu sehen: Teilansichten eines Körpers bei der Yoga-Übung "die Krähe". Sie sagt dazu: "Yoga ist die Möglichkeit, mit dem Ort in Kontakt zu sein" und schreibt dazu: "alle drei orte bedingen sich gegenseitig: der ort als ökosystem, der gebaute raum und der körper der damit lebt."


Etta Seifert neben einem ihrer Materialbilder aus Birkenborke

Etta Seifert ist Architekturkollegin und Gastkünstlerin aus Potsdam. Quadrate und Kuben sind ihre geometrischen Gestaltungelemente für Lampen und Gemälde. Auch bei runden Formen geht es ihr immer um Strukturen.






Beide Architektinnen umsorgen ihre Besucher mit Stärkung aus der Küche:


"Ich hab' die Vielfalt mit Gastkünstlerinnen reingeholt,

wo ich vorher allein war." Silke Heydrich in der Alten Autowäscherei (13) ist froh, mit ihrem Atelier am westlichen Ortsausgang von Caputh nicht mehr im Abseits zu liegen. Mit Gastkünstlerinnen und zwei neuen Mitspielerinnen an den Stationen (12) und (14) hat sich die Schwielowseestraße zur echten Rennstrecke auf der Kunsttour 2023 entwickelt.


Architektin und Malerin Silke ist experimentierfreudig. Lange schon mit Öl, Acryl- und Aquarellfarben und Pastellkreide. Ihre neue Technik heißt "Pouring", "Schütten / Gießen" zu deutsch. Wie geht das? "Du gibst erst das Grundmittel aufs Bild und dann die Farben, die werden in Streifen oder strahlenförmig gezogen." Mit welchem Instrument? "Mit nix. Das Bild wird gekippt und dann verläuft die Farbe, je nachdem, wie du's hältst."

Klingt kinderleicht. Ist es aber nicht. An den fertigen Gemälden erkennt man den Gestaltungswillen der Künstlerin, bei aller Zufälligkeit des Materialprozesses. Und das klingt spannend.

Ulrike Basner ist Textilkünstlerin und Gast aus Halle, mit erfolgreichen Studienjahren in Burg Giebichenstein, der renommierten Kunsthochschule Halle. Ihre Teppiche entstehen im Gobelinstich auf einem webstuhlähnlichen Gerät. Dennoch werden sie nicht gewebt, sondern "gewirkt".

Die Fachfrau erklärt: "Beim Weben geht der Schuss durchs gesamte Textil in der Breite. Beim Wirken geht der Faden nur so weit, wie das farbige Muster reichen soll, dann wird ein neuer, andersfarbiger Faden eingesetzt."

Entsprechend wirr, weil fadenreich sieht das gewirkte Objekt auf der Rückseite aus. Nicht weniger kunstvoll als die Vorderansicht. Finde ich.

Foto: http://www.tinabach.de/portrait.html

Keramikerin und Bildende Künstlerin Tina Bach, zum ersten Mal hier in Caputh aus der Uckermark, ist selbst auf Tour durch den Ort und überlässt ihrem Mann das Kommunikative.

"Wir sind ganz verblüfft

über die Resonanz, die die Kunsttour hat, so viele interessierte Besucher - und wirklich in schöner Gegend."

Ich stöbere durch die Ausstellung in der Garage und staune über Tina Bachs Keramikobjekte und die Erklärungen ihres Mannes: "Ihr Markenzeichen sind eben die verschiedenfarbigen Tone, die sie mischt, und dann ergeben sich solche Landschaften wie auf der Vase hier, oder auch die Applikationen wie die Tierhörner dort an dem Krug."


Auch virtuell werde ich fündig und stoße auf diese Zeilen der Künstlerin:

Keramik war und ist die wesentliche Konstante in meinem Leben. Bereits als Kind und Jugendliche fühlte ich mich zu Tongefäßen hingezogen. Lange bevor der entsprechende Berufswunsch da war, faszinierte mich die Vielfalt des magischen Materials Ton. http://www.tinabach.de/portrait.html

"Erkenntnisse von meiner Lebensreise"

lässt Marlen Scharf (14) in ihre vielfältigen Kunstprodukte einfließen: Aquarelle, Illustrationen, Street Art. Als Neubürgerin seit Oktober 2022 zu Hause in Caputh und mit ihrem Atelier weiterhin in Potsdam ist sie beruflich auf vielen Spuren unterwegs: als Künstlerin, Fotografin, Yogalehrerin. Ihre abenteuerlichen Afrika-Erfahrungen wie auch ihre spirituellen Yoga-Reisen haben ihren künstlerischen Fokus auf "kraftvolle Tiere, kraftvolle Frauen aus Naturvölkern, verbunden mit sich selbst und der Natur" gerichtet. Und sie selbst zur Power-Frau wachsen lassen:

Hier entlang geht's zu Marlens Hofausstellung >:


"Inspiration Afrika"

Das Beste zweier Welten

verbindet in seinen Arbeiten im Gemeindehaus der Ev. Kirche (03) das Künstlerehepaar Frances Schandera-Duarte und Everett Duarte mit Wurzeln in Deutschland und Südafrika.

"Sechs Monate hier, sechs Monate dort, zwei Sommer hintereinander, mit Ateliers und Galerien und Ausstellungen in beiden Ländern", schwärmt Frances. Inspiration und kreative Arbeit pur.

"Die Malerei ist unser Beruf und unser Leben! Und wie meine Arbeiten die Caputher Kunstszene bereichern? Ich denke, es sind die Techniken - Malerei, Collage, Druck, Kratztechniken, Texturen, mit denen ich Landschaften und Florales gestalte. Alle zwei Jahre sind wir zu Gast auf der Caputher Kunsttour." Die Diashow mit ihren Bildern beginnt hier >:


"Meine Motivation kommt von den Tieren in Südafrika. My cats, den Geparden. Das Wilde und Verletzliche in ihnen, das fasziniert mich, das versuche ich festzuhalten. Wochenlang bin ich in den Nationalparks unterwegs, lebe mit ihnen, male sie - aber wohlgemerkt, sie könnten uns Menschen auch töten."


Everett kombiniert in seiner Malerei Abstraktion und Realismus - "der bringt die Augen rein", zeigt er lachend auf seinen Löwen. Nur der Kopf ist realistisch. Er deckt ihn mit seiner Hand ab. Der restliche Körper ist stilisiert, geballte Kraft, so wirkt er auf mich, eckig und kantig wie aus Stein gemeißelt. "The artist pushes as far as he can", verfällt Everett zwischendurch wieder in seine Muttersprache. Die Grenzen der Natur und Kreatur überschreiten, bis zum Äußersten. Malerei kann mehr als Fotografie. "Die ist langweilig!"

Den jungen Geparden verleihen geometrische Formen aus seiner Hand - Streifen und Flächen - Energie, Eleganz und Schnelligkeit in einem stilisierten Habitat. National Parks - Auffanglager für bedrohte Tierarten.


Gepard, Löwe und Elefant - sie alle stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten des IUCN (International Union for Conservation of Nature). Der Mehrwert, den der Maler den Tieren verleiht, verherrlicht sie, gibt ihnen eine fast überirdisch schöne Gestalt. Als wollte er ihnen so das Überleben sichern. Oder uns Kunstbetrachtern einen Anstoß zum Umdenken geben. Zum Artenschutz. Das ist die ästhetische Waffe des Künstlers gegen das Aussterben dieser gefährdeten afrikanischen Tierarten.

Besucher verweilen, wie magisch angezogen, vor den Bildern, gesellen sich im Einzelgespräch um Kunst und Künstlerin und Künstler (per Klick > zum Mitschauen):