Gudrun Mader eröffnet ihre Ausstellung "Bewegung im Raum" in der Kulturkirche Petzow
Die Dorfkirche in Petzow, vor Zeiten schon entwidmeter Sakralraum in Werder, verwandelt sich am 27. August 2023 unverhofft zu "Heiligen Hallen mit Cellomusik". Diesen Titel stiftet Gudrun Mader mit ihrem Gemälde, das ich als Blickfang oben für meinen Bericht ausgesucht habe.
Die Cellomusik live - in ungewöhnlicher Klangsymbiose mit dem Saxophon - ist auf der Vernissage eine musikalische Beigabe "meiner Männer", wie sie sagt. Die Malerin und Kunsttherapeutin aus Glindow (Werder) wird heute begleitet von Sohn und Ehemann - gleich doppelt: gesellschaftlich wie musikalisch. In konzertierter Aktion spielen auf: Kai Mader am Saxophon - Berufsmusiker mit seinem KaMa-Orchester in Potsdam - und sein Vater Hajo als Hobbysolist am Cello.
Mit ihrem Eröffnungstitel "Summertime" übertönt das Duo die klatschenden Tropfen des soeben einsetzenden Regens vor dem Kirchenportal und beamt die geladenen Gäste zurück in die Hochstimmung des Sommers.
Der Beifall wogt durch die Kirchenbänke. Wer die Leichtigkeit dieses musikalischen Auftakts zur Kunstausstellung nacherleben möchte, findet den Videoclip dazu auf YouTube: https://youtu.be/Hc4FwF2QuWk
"Bewegung im Raum ...
beschäftigt mich", stimmt uns Gudrun Mader auf den visuellen Kunstgenuss dieser Veranstaltung ein.
"So viel Veränderung passiert im Moment und nichts bleibt, wie es ist, jeden Tag ist es anders. Und deswegen hab' ich das mal zum Thema meiner Ausstellung gemacht.
Man sieht in den Spiegel - Veränderung.
Man sieht seine Mitmenschen - Veränderung.
Veränderung gibt es in der Sprache, gibt es im Klima, gibt es in der Ernährung."
"Bei der Technik ist die Veränderung besonders groß, da komm' ich manchmal nicht so mit ... Künstliche Intelligenz, Chat GPT ... Der Mann in der Sackkarre da, der ist jetzt ein Roboter."
"Die Sandsteine - ja, das ist auch Veränderung, Erosion, ganz langsam, nicht so schnell wie die Technik."
"Und die Frauen da vorne, die ziehen sich auf eine Insel zurück, die besprechen was, aber sind nicht so ganz glücklich dabei."
"Die einzigen, die so richtig zufrieden sind, das sind die Schafe!"
Und denen geht's ja bekanntlich paradiesisch gut auf Gudruns Glindower Weide. In geschäftiger Nachbarschaft zu ihrer Werkstatt im Kunsthof Glindow. Dort teilt die Malerin und Kunsttherapeutin ihre Inspiration und Techniken in Kursen und Workshops mit kunsteifrigen Erwachsenen.
"Mein Dankeschön geht an Frau Patzer vom Kulturamt Potsdam-Mittelmark, dass ich hier ausstellen kann, auch wenn ich fünf Jahre warten musste." Ihr Lächeln stimmt versöhnlich. "Meinen Männern danke ich für die Musik. Und mein anderer Sohn gibt Ihnen jetzt Sekt zu trinken. Mein lieber anderer Sohn!"
Der "liebe andere Sohn", Jakob Bauhaus, macht sich als Mundschenk verdient. Ein beigestellter Küchentisch macht sich nützlich als Büffet für allerhand salziges Beiwerk zum Willkommenstrunk.
"Kunst ist das Salz in der Alltagssuppe der Menschen!"
Diese Würze gibt Gudrun Mader ihren Gästen mit auf den Rundgang entlang der Kirchenwände. "Dass sich jetzt alle auf meine Bilder stürzen", das wünscht sich die Malerin. Und das passiert auch. In reger Kommunikation mit den Kunstwerken und der Künstlerin beleben die Kunstliebhaber den Kirchenraum.
Ein Acrylbild paart sich jeweils mit einer Radierung - Themenvariation im anderen Medium, in anderer Technik. Die Wirkung und Sinnstiftung liegt bei uns Betrachtern.
Und mit dieser Kunst der Auslegung kommt das verheißene "Salz in die Alltagssuppe der Menschen" auf der Vernissage.
Der Pfeil am rechten Bildrand führt durch die gut besuchte Ausstellung:
Appetit auf mehr "Salz in der Alltagssuppe bekommen? Auf Gudrun Maders Webseite findet sich ein Reichtum an Kunstprodukten aus ihrer 30-jährigen Schaffenszeit als Malerin und Grafikerin: https://www.gudrun-mader.com/. Und über eine ihrer früheren Ausstellungen 2021 im Kunstgeschoss in Werder, zusammen mit der Werderaner Malerin Oda Schielicke, habe ich hier in meinem Blog berichtet: https://www.schwielowschwatz.de/post/gudrun-mader-oda-schielicke-malerei-grafik.
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Die aktuelle Ausstellung "Bewegung im Raum"
läuft noch bis Sonntag, 24. September 2023,
in der
Kulturkirche Petzow
14542 Werder (Havel), OT Petzow
Fercher Str. 52
Öffnungszeiten:
samstags und sonntags
11 - 18 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter: Landkreis Potsdam-Mittelmark
Kontakt: Doris Patzer
Telefon: 033841-91442
Internet: www.Potsdam-Mittelmark.de
E-Mail: Kultur@Potsdam-Mittelmark.de
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