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AutorenbildHilda Steinkamp

Mit dem "Segel voller Hoffnung" durch die Krisen der Gegenwart

Aktualisiert: 14. Sept. 2022

Doreen Stenzel stellt in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam aus

Doreen Stenzels "Segel voller Hoffnung" zu Joanna Waluszkos Gitarrenspiel
Marion Mattekat (re) im Gespräch mit der 'Schiffsbauerin' Doreen Stenzel

"Ein Ort für alle"

- so nennt Gastgeberin Marion Mattekat ihr Haus, die Stadt- und Landesbibliothek (SLB) Potsdam. Eine Ort der Begegnung soll sie werden, die Bibliothek, Leute auch von draußen anlocken, die durch die bodentiefen Fenster ein Segelschiff aus japanischem Seidenpapier erspähen, das im Foyer vom 9. - 29. September 2022 vor Anker liegt. Auf einer papierenen Illusionsfläche von türkisfarbenem Wasser, gehalten von zarten Ankerfäden, die das filigrane Kunstwerk mit seinen lichten Segeln an solide Pflastersteine binden. Mit Klängen wie von sanft plätscherndem Wasser macht Gitarristin Joanna Waluszko zur Vernissage am 9. September die Illusion einer "Ruhe nach dem Sturm" auf dem Meer komplett.


Angesprochen sollen sie sich fühlen, die Vorüberlaufenden, den Sinn des Kunstschiffs zu ergründen, das unter dem Namen "Segel voller Hoffnung" in Doreen Stenzels Atelier in Potsdam vom Stapel gelaufen ist. "In dieser krisengeschüttelten Zeit müssten die Segel eigentlich noch viel größer sein", sinniert Marion Mattekat, "aber auch das kleine Symbol ist sehr aussagekräftig."


"Auf welchen Kurs führen mich meine Segel?"

Solche oder ähnliche Fragen können sich Kreative als Thema und Gestaltungsidee stellen, die Doreen Stenzels Workshops im September besuchen wollen. Ihr Prototyp im Foyer soll zusammen mit Materialien und Gestaltungstipps von der Künstlerin "gemischte Gruppen, gemeinsam mit Geflüchteten" dazu anregen, "sorgenvolle Gedanken bewusst umzuwandeln und eine positive Haltung gegenüber unserer Zukunft zu entwickeln". Das ist die ebenso ästhetische wie sozialengagierte Projektidee der Installationskünstlerin.


Die Hausherrin Marion Mattekat stimmt ihr zu: "Kunst und Kultur - diese Verbindung ist essenziell in schwierigen Zeiten, bringt Menschen zusammen."


Die selbstgebauten kleinen Segelschiffe der Teilnehmer werden das Mutterschiff auf der Ausstellungsfläche umkreisen und so die Installation erweitern, bevor sie nach Ende der Ausstellung ihre heimischen Häfen ansteuern.

Zusätzlich können Workshoppers wie auch Besucher zu den Öffnungszeiten der Bibliothek ihre Gedanken zum Thema '"Hoffnung" auf Karten schreiben und auf einer Leine mit Wäscheklammern aufhängen.

Die Initiatorinnen: Doreen Stenzel und Anna Dejewska-Herzberg
"Kleine Begegnungen, die dazu beigetragen haben, dass solche Projekte entstehen"
  • Ein Zufall: ein geschenkter Kalender mit historischen Segelschiffen auf den Weltmeeren

  • Ein Notfall: die Fluchtbewegung 2015, die eine Syrerin nach Potsdam und auf die Idee brachte, eine Collage zum Thema "Hoffnung" zu gestalten

  • Ein Glücksfall: die künstlerische wie auch kollegiale Zusammenarbeit mit Anna Dejewska-Herzberg, Kunst- und Kulturmanagerin v.a. für deutsch-polnische Projekte

Mit allen Sensoren für zeitgemäße und kunstfähige Themen ausgestattet und von tragenden Netzwerken für ihre Öffentlichkeitsarbeit umgeben hat Doreen Stenzel ihr Projekt im Frühjahr 2022 begonnen und ihr bisher größtes Objekt zeitlich wie räumlich passgenau vollendet - für ihre Installation im September an ihrem "Wunschort" SLB Potsdam.

Dabei ging es ihr nicht um einen technisch exakten Schiffsbau in Miniatur. "Meine Segel sind Fantasiegebilde, Naturformen. Blätter sind mein Vorbild", erläutert sie. Kein Segeltuch verwendet sie, das navigationstechnisch die Windströmungen als Antrieb für die Schiffbewegung nutzt. "Mein leichtes japanisches Seidenpapier passt zum Vergänglichkeitsmotiv, das ich künstlerisch oft gestalte." Wie auch in ihren Papiermobiles auf der KunstTour 2022 in Caputh. "Menschen, unsere Wirtschaft und Gesellschaft sind zerbrechlich." Aber weit entfernt von einem lähmenden Kulturpessimismus setzt Doreen auf das konstruktive Prinzip Hoffnung, auf die verdiente Leichtigkeit des Seins.


Zwischen beiden Polen bewegen sich die Besucher auf der Vernissage: Innehalten und komfortable Minuten des Nachdenkens erleben. Und frische Anregungen aufnehmen und froh in die Zukunft schauen. Mit dem Pfeile > rechts im Bild durchs Foyer klicken:

Zum "Segel voller Hoffnung" haben Besucher bis zum 29. September 2022 freien Zugang während der Öffnungszeiten der SLB Potsdam.


Dann leider ohne die Klangkünstlerin Joanna Waluszko. Ihre Musik und ihr Veranstaltungsprogramm sind hier zu hören und zu lesen: https://www.facebook.com/jowaluszko.


Die Workshops mit Doreen Stenzel finden statt am

Freitag, 16.09., 13-17 Uhr

Samstag, 24.09., 11-15 Uh

Um Anmeldung wird gebeten: 0176 / 324 505 20.


Migrantinnen und Migranten

sind gern gesehene Gäste!



Die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, ist geöffnet:

Dienstag, 10 - 19 Uhr

Mittwoch, 10-19 Uhr

Donnerstag, 10 - 19 Uhr

Freitag, 10 - 19 Uhr

Samstag, 10 - 16 Uhr


Zusätzlich am So, 11.09., 14-17 Uhr: KULTUR FÜR JEDE*N



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