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  • AutorenbildHilda Steinkamp

"Ich hatte immer den Wunsch, das Rathaus nicht verstauben zu lassen"

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe eröffnet die Kunstaustellung im Rathaus Schwielowsee

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe mit den Künstlerinnen Silke Stadtkus (li) und Christina Faix (re)
"Dass es nicht so aussieht wie ein Amt!"

Tut es nicht! Und nicht erst seit dem 19. Juni 2022. Denn Kunst aus der Region zieht dieses Verwaltungsgebäude förmlich an.


Den Sitzungssaal und zwei Flure in den oberen Stockwerken des Schwielowseer Rathauses zieren aktuell Kunstwerke von "zwei völlig unterschiedlichen Künstlerinnen", so eröffnet Kerstin Hoppe die Doppelausstellung von Christina Faix aus Caputh und Silke Stadtkus aus Michendorf. Beide Frauen sind einander künstlerisch verbunden durch die KunstTour Caputh, die Christina und Rainer Faix alljährlich an zwei Wochenden Ende August und Anfang September organisieren und Kunstliebende durch offene Ateliers und Gärten in Caputh führt.

Christina Faix
"Meine Bilder entstehen oft sehr spontan, durch Inspiration, einen Gedanken oder die Entdeckung eines interessanten Rahmens."

Christina Faix, Wahl-Caputherin seit 1996 mit Wurzeln in Erfurt, spielt kreativ auf einer breiten Klaviatur an Sujets und Medien: Acryl, Aquarell, Tusche, Pastellkreide, Materialcollagen, arbeitet auch unkonventionell mit Kreditkarten als Rakel (Spachtel). Während ihres Studiums und ihrer hauptberuflichen Jahre als Außendienstmitarbeiterin der Berendsohn AG Hamburg ist die Dipl.-Ingenieurin der Automatischen Steuerungstechnik immer wieder auch ihren kreativen Impulsen nachgegangen, hat mit Ton experimentiert und seit 2002 Maltechniken in professionell geleiteten Kursen der Caputher Malerin Oda Schielike erprobt. Eigene Ausstellungen im Brandenburger Raum seit 2004 brachten ihrer Kunst die verdiente Öffentlichkeit.

"Und jedes Mal ist es die Freude am Gestalterischen, die sie antreibt", weiß Ehemann Rainer Faix aus unmittelbarer Anschauung. Und Mit-Leidenschaft, wenn sich nämlich der Gestaltungswille seiner Künstlerfrau periodisch auch in dekorativen Eingriffen in die vertraut gewordene Anordnung in Haus und Garten niederschlägt.


Seine Gelassenheit wird liebevoll belohnt.




Folgen Sie Christinas kreativen Pfaden virtuell in dieser Diashow (dafür rechts den Pfeil > anklicken).


Doch nicht zu toppen ist das analoge Erlebnis, live vor Ort, beim Gang durch die Rathausflure.


Silke Stadtkus
Silke Stadtkus: "Zwischen ausgedientem Dekoteller und alter Bremsscheibe entzündet sich eine Liaison"
"Bei Silke könnte man sagen: Ist das Kunst oder kann das weg? Doch bei ihr darf man das umdrehen: Ja, weg - und wird Kunst!"

Rainer Faix lenkt den Blick auf die künstlerische Handschrift von Silke Stadtkus. Sie sammelt Wegwerfprodukte und gestaltet diese in einem Upcycling-Prozess zu einer neuen Materialität mit ausdrucksstarker Qualität. Licht, von Kerzen oder Glühbirnen, animiert dabei ihre künstlerischen Objekte, macht sie sichtbar, bewahrt sie vor dem funktionalen Aus auf Mülldeponien.


"Schon immer interessierten mich abgelegte, herumstehende, einsame Objekte. Im Osten gab es Müllkippen - das waren Schatzgruben", erklärt die Grafikdesignerin. "In dunklen Trödelläden gesellten sich Teile zusammen, erzählten Geschichten aus anderen Zeiten. Ich möchte diese Unikate zum Leuchten bringen - damit sie wieder gesehen werden und 'Erleuchtung' schenken."


Hier sind nur einige der vielen Geschichten, mit denen die Kunstobjekte von Silke Stadtkus das Rathaus Schwielowsee "erhellen":

"Stahlkonstrukt auf Kunstharzteller schenkt der Kerze eine Plattform, um zu leuchten"

"GESUCHT UND GEFUNDEN ... haben sich die alte Öllampe und der hölzerne Ski und schenken Lichterpunkte im Raum"

"Candle Light Dinner"

Mobile "Segelturn auf hoher See" - Im Hintergrund: Eine Trockenhaube der 50er-Jahre erscheint in neuem Licht

"Wächter des Lichts"

"(Ich) schließe die Augen. Lasse Gedanken ziehen. Grenzenlose Phantasie. Lichtmomente"


Nach Abschluss ihres Studiums der Kunst und Germanistik in Dresden öffnete sich für die gebürtige Brandenburgerin "die weite Welt. Die Mauer fiel. Reisen in ferne Kulturen wurden möglich und der Traum vom 'Kreativberuf' konnte wahr werden. Besuche in Marokko, Kuba, Brasilien, Kenia öffneten den Geist und formten Bilder, die ich in Berliner Läden, Kirchen und auf Kunstmärkten ausstellte."


Seit 2002 wirkt Silke Stadtkus als freiberufliche Grafikdesigerin überwiegend in Berlin und Potsdam. Aus ihrem "Kunstraum" bereichert sie die Fercher Ausstellung auch mit einigen Materialcollagen:

"Abendliche Begegung im Schlossgarten"


"Jeder lebt auf seine Weise"

Klänge von der Gitarre

perlen durch den abgedunkelten Sitzungsraum an diesem hochsommerlichen Samstagnachmittag. Das Gitarren-Duo "12 Swings of Space" aus Potsdam streut Kostproben ihrer instrumentalen Kunst zwischen die einzelnen Rednerbeiträgen ein.


Die Elftklässler Gustav Preißler und Pepe Baumann sind seit fünf Jahren ein eingespieltes Team und holten bereits auf einem Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" den dritten Preis.


Die Ausstellung ist eröffnet!

Neugierige Blicke, staunende Gesichter, neue Blickwinkel, anregender Austausch - Die Vernissage im Schwielowseer Rathaus bringt Kunst und Kenner und Kulinarier der schönen Künste miteinander ins Gespräch. Dieser Nachmittag ist für alle Besucher befreiend "staubfrei" - ganz im Sinne von Bürgermeisterin Hoppe und Altmeister Picasso: "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele" (mit Pfeil > nach rechts scrollen):


Die Ausstellung von Christina Faix und Silke Stadtkus

ist noch bis Ende 2022 zu sehen,

zu den Öffnungszeiten

mo und do 9-12 Uhr / di 9-13, 13-18 Uhr

des Rathauses in 14548 Schwielowsee, OT Ferch, Potsdamer Platz 9

Tel. 033209 - 769 0

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