Linda Teuteberg trifft Wolfgang Gerhardt und Gäste LIVE und locker zum Generationen-Gipfel im Garten
Linda lädt ein - Wolfgang will - Freunde feiern
In der heißen Phase des Bundes-tagswahlkampfes schlendern am frühen Abend des 24. August 2021 Gäste zwischen 17 und 80+ Jahren aufs Grundstück, schicken sich ins Unvermeidliche an der Corona-Schleuse. Holger Rohde, heute Abend mal Empfangschef, sonst Vorstandsmitglied im FDP Kreis-verband Potsdam, macht werbend mit der Kontaktverfolgungs-App Luca vertraut und winkt die Geladenen freundlich durch.
Im Babelsberger Garten des Hausherrn Peter Henn kommen zwei Persönlichkeiten der FDP aus zwei Generationen mit ihren gemeinsamen politischen Überzeugungen zusammen:
Linda Teuteberg (40), seit 1998 ehrenamtlich in liberaler Politik, seit 2011 Mitglied des Bundes-vorstandes der Freien Demokraten und seit 2017 im Deutschen Bundestag. Aktuell ist sie Spitzenkandidatin der Brandenburger Freien Demokraten zur Bundestagswahl und kandidiert im Wahlkreis 61 (Potsdam - Potsdam Mittelmark II - Teltow-Fläming II).
Dr. Wolfgang Gerhardt (77), seit 1965 Mitglied der FDP und als Liberaler aktiv in verschie-denen hohen politischen Ämtern, v.a. im Hessischen Landtag, als Parteichef der FDP und im Deutschen Bundestag als FDP-Fraktionsvorsitzender und Oppositionsführer. Als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit ist er dort bis heute im Ehrenvorsitz tätig.
Die Generationenbrücke baut Linda Teuteberg bei der Begrüßung ihres Gastes:
"Als ich 1998 im Osten Brandenburgs, wo ich zur Schule ging, in Fürstenwalde, den Weg zu den Liberalen gefunden habe, nach der Bundestagswahl 1998, da war Herr Dr. Gerhardt Bundesvorsitzender der Freien Demokraten ... In seiner Amtszeit sind die Wiesbadener Grundsätze entstanden, die mich auch sehr angesprochen haben, in denen es hieß: Wir brauchen Verantwortung statt Gefälligkeitspolitik. Und die den Reformbedarf, der Ende der 90er-Jahre in Deutschland herrschte, gut beschrieben haben. Und umso mehr freue ich mich, dass er heute hier bei uns in Potsdam, in Brandenburg ist, um uns im Wahlkampf zu unterstützen".
Ich gehe auf Recherche: Aus den Wiesbadener Grund-sätzen von 1997 klingen die "Vier Fundamente des modernen Liberalismus" wie ein universaler Blueprint auch für die Dringlichkeiten der aktuellen politischen Lage in Deutschland knapp 25 Jahre später.
Dort lese und verstehe ich:
Freiheit ist ...
... Verantwortung des Einzelnen gegenüber den anderen im politischen Gemeinwesen
... Vielfalt Wettbewerb in der Marktwirtschaft, Toleranz auf dem Markt der Ideen und Lebensstile, Leistungsbereitschaft
... Fortschritt Bereitschaft zur Veränderung unter Abwägung von Chancen und Risiko, Öffnung zur vernunftgeleiteten Globalisierung
... Zukunftsverträglichkeit Erhalt der natürlichen Lebens-grundlagen und der Staatsfinanzen für die nächsten Generationen
Damals wie heute ist Freiheit kein Selbstläufer, auch als oft hochgelobtes Geschenk (von wem eigentlich?!) erschöpft sich ihre Bedeutung nicht. Freiheit zu erstreben, zu haben und zu erhalten - das ist Arbeit ohne Ende. Wie sagt Wolfgang Gerhard, Vermittler und Kämpfer in seiner aktiven politischen Zeit und in dieser diplomatischen Doppelbegabung auch als der "schnarchende Löwe von Wiesbaden" bekannt? "Wir sind der Auffassung, dass Freiheit das höchste Gut ist und dass Bürger verstehen müssen, dass sie dafür eintreten und auch sich dafür engagieren müssen. Wir verstehen uns als eine Partei, die Courage braucht," so der "Löwe" Gerhardt auf dem Babelsberger Gartenfest 2021.
Und vor den Sommergästen in Babelsberg propagiert Linda Teuteberg aus dem
Wahlprogramm der FDP für die Bundestagswahl 2021
die liberale Verantwortungsgesellschaft 2021reloaded
mit diesen fünf aktualisierten inhaltlichen Punkten:
Soziale Marktwirtschaft Die FDP-Politikerin hebt hervor, "dass das Vertrauen, dass sich Anstrengung, Investitionen und Vorsorge in unserem Staat lohnen", für Bürger gelten müsse. Und widerspricht denjenigen, die "alten Wein in neuen Schläuchen präsentieren, nämlich Ideen aus der sozialistischen Mottenkiste."
Herausforderung "Klimawandel" Deutschland könne mit seinem "2%igen Anteil am CO2-Ausstoß" weltweit weder "die Hände in den Schoß legen" noch sich anmaßen, "allein das Weltklima zu retten". Freie Demokraten setzen sich dafür ein, "wie man Klimaschutz mit Wohlstand und einer freiheitlichen Lebensweise verbinden kann", die industrielle Produktion ebenso einbezieht wie Mobilität.
Verhältnis von Staat und Individuum Mit Wilhelm von Humboldt und seiner Schrift von 1792 plädiert Linda Teuteberg für "einen Staat, der Sie in Ruhe lässt, wo es um Ihre Privatsphäre geht, oder da, wo Sie es besser wissen, wie Sie Ihr Gewerbe oder freien Beruf richtig ausüben; der Sie aber nicht im Stich lässt, wo Sie ihn brauchen, z.B. bei innerer und äußerer Sicherheit, bei gut ausgestatteten allgemeinbildenden Schulen, bei der Infrastruktur, das sind Bereiche, die Staatsaufgaben sind." Die längst überfällige "Digitalisierung von Schulen, Verwaltung und Gesundheits-wesen" stehe dabei oben an, zumal staatliche Haushaltsmittel in komfortabler Größe vorhanden seien.
Debattenkultur Der "Markt der Meinungen" müsse wie die Marktwirtschaft frei und von Vielfältigkeit geprägt bleiben. Meinungsvielfalt werde gegenwärtig in der öffentlichen Diskussion durch Einzelne wie Gruppen gefährdet. Wer etwa in der Pandemiedebatte Regierungshandeln als "Diktatur" etikettiere, handele leichtfertig und verharmlose wirkliche Diktaturen. Nicht das "Recht des (Laut)Stärkeren" dürfe gelten, sondern die "Stärke des Rechts."
Eine frühe Ost-West-Beziehung, von beider-seitigem Respekt getragen, hebt Wolfgang Gerhardt in seinem Redebeitrag als das Verdienst der FDP hervor:
In den 1970er-Jahren "waren wir der Überzeugung, dass die Deutschen wieder zusammenleben sollten. Das konnte aber nicht in konfrontativer Ost-West-Politik wie bisher geschehen. Wir mussten, nachdem wir in westlichen Bündnissen verankert waren, uns den mittel- und osteuropäischen Nachbarn öffnen. Wir sind als Vaterlandsverräter beschimpft worden, damals, als Verzichtspolitiker, weil wir eine Voraussetzung, die geradezu ein Tabu war, offen genannt haben, mit Mut. Wir wussten, dass wir die Oder-Neiße-Linie als Grenze zu Polen anerkennen würden, da führte gar kein Weg daran vorbei. Das war aber nicht im Bewusstsein weiter Teile der Bevölkerung.
Immer wenn was Unbequemes entschieden werden muss, hat man ja Schwierigkeiten. Ich weiß, wovon ich rede. Ich stand damals an Informationsständen im Wahlkampf, und das war sehr aggressiv. Deshalb sag ich mal einen Punkt:
Wir sind keine Mehrheitspartei in Deutschland, aber ...
wir müssen die Courage aufbringen, auch unangenehme Themen anzusprechen. Wir müssen den Bürgern zuhören, ihnen aber auch sagen, was sie wissen müssen. Diese Haltung bringt kaum eine der größeren Parteien auf - so groß sind sie ja gegenwärtig auch nicht mehr. Aber wir müssen das tun."
"Wir wissen, dass wirtschaftliche Entwicklung Leistungsbereitschaft erfordert. Wir wissen, dass man im Leben nur erfolgreich sein kann, wenn man sich anstrengt, in der Schule lernt. Ich präge immer den Satz:
Wer wenig weiß, muss zu viel glauben!
Als wir die Chance hatten zur Vereinigung der beiden Teile Deutschlands, hatten wir ein schmales Zeitfenster. ich höre heute noch die Debatten von damals, wir könnten doch warten, wir müssten doch nochmal gemeinsam das alles durchdenken ... Hätten wir das gemacht, wären wir heute nicht hier. Wäre ich jedenfalls nicht in Potsdam! Dann gäb's nämlich noch die Situation mit Mauer und Stacheldraht.
"Man muss auch manchmal tatkräftig etwas unternehmen.
Und das haben wir damals gemacht."
Und heute?
Linda Teuteberg:
"Wir bewerben uns um Regierungs-verantwortung. Wir wollen gestalten."
"Wir sind hier ja ganz in der Nähe der früheren innerdeutschen Grenze und ich finde, da sollten wir ja auch Klarheit haben in der historischen Einschätzung. Ent-gegen mancher Verklärung [des SED-Regimes], die da gerade mal wieder im Umlauf ist: Die Menschen im Osten unseres Landes haben sich nicht in freien und geheimen Wahlen für dieses Regime entschieden, sondern:
SIE hatten keine Wahl!"
WIR haben die Wahl!
WIR haben eine Wahl - allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim:
Am 26. September 2021. Zum 20. Deutschen Bundestag.
Wolfgang Gerhardt:
"Wir haben keine Wahlergebnisse, die uns absolute Mehrheiten bringen, aber wir haben ein Überzeugung:
Sie als Wähler können ein Stück Stabilität in alle Risiken hineinsetzen,
die wir zu bewältigen haben. Und das geschieht über
die Freie Demokratische Partei im Deutschen Bundestag."
"Wählen Sie für Deutschland, das eine gewisse Stabilität der Regierung braucht. Rechtstaatlichkeit, Marktwirtschaft, moderne Bildungspolitik, Leistungsbereitschaft ...
das gehört alles dazu."
Am Gartenbüffet
Alle Hände voll zu tun
hatte auf dem Gartenfest JuLi Yann Huhdorf, mit 17 bereits versiert am Ausschank von Craftbier und Cocktails in der bar gelb, Potsdams größter Innenstadtbar und Treffpunkt Liberaler Freunde. Seit drei Jahren bei der FDP, Schüler am Helmholtz-Gymnasium in Potsdam und noch ohne aktives Wahlrecht, doch mit regem politischen Instinkt und wachsendem Reformdurst - für zeitgemäße Bildungskonzepte und digitale Medien und entsprechende Bildung (der Lehrer/innen wie Schüler/innen).
Zu seiner Seite an der Bar Anja Henkes, überzeugte Fercherin und Schulleiterin an der Goethe-Grundschule in Potsdam. Vor und neben ihnen der Reichtum des Catering Service: Chili con carne, Spieße nicht ganz vegan, Brote umso mehr, Desserts vom Feinsten, verschiedenprozentige Getränke für einen heißen Wahlkampf-Sommerabend. Und mittendrin die Spendenbox für die emsigen Speisenlieferanten.
In dezentem Abstand im Gespräch: Hausherr Peter Henn mit Björn Teuteberg, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Potsdam. Und Ehemann der Spitzenkandidatin Linda Teuteberg. Darf ich die Herren ablichten für meinen Blog? "Ja, ja", nimmt Björn Teuteberg alle möglichen Zweifel, "sie macht gute Blog-Bilder, hab ich schon gesehen." Na, denn: Shoot!!
Henns Garten
Gartenkultur - da regt sich was in meinem Kulturspeicher:
"Erst im bürgerlichen Zeitalter des 19. Jahrhunderts entstanden private Gärten. Sie hatten einen ganz persönlichen Charakter, waren intim, frei und huldigten der Kontemplation. Keine Herrschaftsgeste wohnte ihnen inne, kein Absolutheitsanspruch verwirrte ihre Form".
Dass passt!
Gefunden auf weltkunst.de, Partner von ZEIT ONLINE. Die kennen sich ja aus mit Kultur- und Sozialgeschichte.
Und wie geschrieben für das Sommerfest 2021 der FDP in Henns Garten:
fruchtbarer Gedankenaustausch, zwar vom Podium der Redner aus gestartet, aber nicht von oben herab
frische Sinnesgenüsse für Auge, Ohr und Gaumen - frei Haus, nicht ganz for free - siehe Spendenbox ;-)
und vernünftige Entscheidungen für eine liberale Verantwortungsgesellschaft 2021ff.
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